In den vergangenen Wochen hat sich unser Deutsch- Grundkurs der Jahrgangsstufe Q1 (11. Klasse) am Cecilien-Gymnasium mit dem Unterrichtsthema „Sprachvarietäten und ihr gesellschaftlicher Bezug – Dialekte und Soziolekte“ beschäftigt. Natürlich standen die Düsseldorfer und die Kölner Mundart dabei im Vordergrund. Wir haben Texte gelesen, die in Mundart verfasst waren – auch von der bekannten Mundartautorin Monika Voss, und wir fanden viele Ausdrücke sehr amüsant, die uns vorher unbekannt waren, die wir aber in ihrer zum Teil deftigen und drastischen Aussageweise gut verstehen konnten.

Wir haben die beiden Dialekte verglichen, auch viele Ähnlichkeiten festgesellt  und über  Vor- und Nachteile des Dialektsprechens diskutiert. Für viele von uns war dies der erste Kontakt mit einem Dialekt und wir waren erstaunt, wie viele Vorteile die Beherrschung einer Mundart nach Meinung von Sprachwissenschaftlern bietet, zum Beispiel eine deutlich höhere allgemeine Sprachkompetenz.  Die Zeit, in man glaubte, wer Dialekt spricht, sei rückständig und provinziell, ist ja zum Glück vorbei. Im Gegenteil ist gerade der Dialekt Ausdruck einer eigenen Identität und einer Verbundenheit mit der Heimat. Vor diesem Hintergrund ist es schade, dass Dialekte in vielen deutschen Großstädten und sogar auf dem Land  rasant verschwinden, wie auch die Düsseldorfer Mundart im Alltag eher wenig gesprochen wird (Im Gegensatz zu Köln!).

Am Ende der Unterrichtsreihe hat uns Herr Axel Hübener, Vorstandsmitglied des Vereins „Mundartfreunde Düsseldorf 1969 e.V.“, Mitte Oktober in unserer Schule besucht und uns viele interessante und lustige „Dönekes“ zum Düsseldorfer Platt erzählt und uns an seinem umfangreichen kulturellen Wissen teilhaben lassen. Er hat uns die die historische Entwicklung der Düsseldorfer (und Kölner!)  Mundart nahe gebracht, ihre Herausbildung, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede im täglichen Gebrauch. Seine engagierte und  leidenschaftliche Art hat das Thema für uns sehr lebendig werden lassen. Herr Hübener hat uns bestärkt, unsere heimatlichen Wurzeln zu suchen, und uns ermuntert, uns mit dem Düsseldorfer Platt intensiver zu beschäftigen.

Wir Schüler haben durch den Unterricht und besonders durch den Besuch Herrn Hübeners eine völlig andere Sicht auf den Gebrauch der Dialekte erhalten. Ob wir jedoch den Rückgang der Mundart stoppen können, ist eher fraglich.

In jedem Fall möchten wir Herrn Hübener für seine lebendige Art des Erzählens herzlich danken und dem Verein „Mundartfreunde Düsseldorf“  viel Erfolg, viele Mitglieder und viele Mundartsprecher  wünschen. Es hat uns riesig Spaß gemacht!

Jedankt on op widdersenn!
Julian Brügelmann und Carlotta Casas

Jot ongerrichdet – ene Besuch em „Ceci“
Cecilien-Gymnasium