Ende Juni fuhren dreißig Schülerinnen und Schüler der Q1 zusammen mit Herrn Lüpges und Frau Brosch nach Brüssel. Bei dem europapolitischen Seminar unter Leitung der Europäischen Akademie Nordrhein-Westfalen sollten wir Jugendlichen die Institutionen der Europäischen Institution kennenlernen und einen seltenen Einblick in die Arbeit der Politiker, der NGOs und der Lobbyisten bekommen.

Das dreitägige Programm begann im Haus der Europäischen Geschichte. Mit Tablets als Guide, interaktiven Tischen und besonderen Ausstellungsstücken, wie der Pistole des Attentäters von Sarajewo im Jahr 1914, erkundeten wir das Haus auf drei Stockwerken und erhielten auf interessante Art und Weise einen guten Überblick zur Entstehung Europas, dessen Kriege und der Nachkriegszeit.

Bei einer Stadtführung in der beginnenden Dämmerung lernten wir dann mehr über die Stadt Brüssel und die Geschichte Belgiens. Anschließend blieb Zeit für eigenes Erkunden der Stadt und gemeinsames Zusammensitzen.

Am zweiten Seminartag fuhr die Gruppe im Berufsverkehr zur Europäischen Kommission und unterhielt sich mit einem Sprecher der Kommission. Neben allgemeinen Informationen zum Aufbau und zur Arbeit der Exekutive der Europäischen Union erzählte der Referent auch vereinzelte Geschichten und Hintergründe von Diskussionen der Kommission, wobei er nur ältere Beispiele nannte und aktuelle Diskussionen außenvorließ.

Von der Kommission machte sich die Gruppe direkt auf den Weg zur Landesvertretung NRW. Wie auch andere Unternehmen und Wirtschaftssektoren durch Lobbyismus versuchen, ihre Interessen bei der EU zu verteidigen, sitzen auch die verschiedenen Bundesländer in Brüssel und nehmen Einfluss auf das politische Geschehen. Eine junge Referentin, die erst seit ein paar Wochen in der Landesvertretung arbeitete, erläuterte ihre Aufgaben und versuchte einen groben Einblick in die Arbeit der Lobbyisten zu geben.

Der letzte Termin des Tages war bei dem Europäischen Rat und dem Rat der Europäischen Union – kurz dem Ministerrat. In regem Austausch mit dem Referenten lernten wir viel über die Zusammensetzung und die Arbeitsweise des Ministerrats und bekam auch Fragen beantwortet, die in den Schulbüchern nicht vorkommen. So erzählte der Referent von Schwierigkeiten mit dem Dolmetschen und der angespannten Stimmung im Rat in Zeiten von Populisten und starkem Nationalismus in der Weltpolitik. „Demokratie funktioniert nur, wenn alle nach den Regeln spielen“, äußerte er sich in Bezug auf Trump und die Spannungen auch innerhalb der EU. Der Abend klang aus mit gemeinsamen Fußball gucken und einem Kickertunier in der Hotellobby.

Der letzte Tag begann mit einem weiteren Museumsbesuch. Dieses Mal führte der Weg ins Parlamentarium, ein ebenfalls sehr interaktives Museum zum Thema „Aktuelle Entwicklungen der EU und ihre Zukunftsperspektiven“. Eines der Highlights war hier ein 3D-Kino in Form eines Plenarsaals. Nachdem man in diesem Kino schon mal einen kleinen Einblick in das Europäische Parlament bekommen konnte, besuchten wir als letzten Programmpunkt das echte Parlament und wurden von einem Referenten durch das Gebäude und den Plenarsaal geführt.

Insgesamt nahmen wir viele neue Eindrücke und eine bessere Vorstellung von dem, was die Politiker in Brüssel für unsere Freiheit und unsere Rechte in Europa tun, nach Düsseldorf mit.

Hannah Lingnau, Q1

Europapolitisches Seminar in Brüssel
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