Am 28.09.2017 machten wir mit dem Forensik-Projektkurs einen Ausflug zum JVA Museum in Willich. Vor Ort wurden wir von einem Justizbeamten empfangen, der uns durch das Museum führte, welches sich direkt neben dem eigentlichen Gefängnis befindet.

Als erstes gelangten wir in einen Raum, in dem die Gefangenen, Haftinsassen genannt, bei ihrer Ankunft durchsucht und mit einer einheitlichen und persönlichen Ausstattung, wie Kleidung und Geschirr, von den Vollzugsbeamten ausgestattet werden. Natürlich sind die Räume in dem Museum nur nachgestellt, jedoch bekamen wir trotzdem einen sehr detaillierten Eindruck von dem Leben in einem Gefängnis.

In jedem Raum hingen zahlreiche eindrucksvolle Bilder, durch die wir uns die gesamte Situation in der Haft noch besser vorstellen konnten. Unsere Gruppe wurde anschließend durch weitere Räume geführt, in denen uns der Justizbeamte mehr zu den jeweiligen Themen erklärte. Wir erfuhren viel über die Regelungen und Vorschriften, aber auch darüber, wie die Haftinsassen mit ihrer Situation umgehen, wie Besuchsregelungen aussehen und über die Stimmung im Gefängnis, denn natürlich kommt es auch zu Auseinandersetzungen zwischen den Haftinsassen untereinander, aber auch zwischen Haftinsassen und Vollzugsbeamten.

Ein Höhepunkt unseres Ausfluges war sicherlich die Besichtigung nachgestellter Gefängniszellen, die offiziell Hafträume genannt werden. Wir konnten sowohl einen älteren, als auch einen modernen Haftraum in Originalgröße besichtigen. Dadurch wurden die Lebensbedingungen und -einschränkungen in einem Gefängnis noch deutlicher. Gegen Ende unserer Exkursion wurden uns noch verschiedene Waffen gezeigt, die illegal von den Haftinsassen während ihrer Haft gebaut worden waren. Beispielsweise wurde Besteck, aber auch Papier oder Stoff zur Herstellung dieser eindrucksvollen und bedrohlichen Waffen verwendet. Zum Einsatz kamen die ausgestellten Waffen jedoch nie, da sie rechtzeitig von Mitarbeitern entdeckt wurden.

Dass es überhaupt möglich ist, während der Haft und trotz größter Überwachung und Kontrollen, unerkannt Waffen anzufertigen, hat viele von uns überrascht und im negativen Sinne beeindruckt. Dadurch kamen wir auch darüber ins Gespräch, wie sich die Haftinsassen verhalten, wie Sozialisation auf so einem engen Raum funktionieren kann und welche Stimmung zwischen den Gefangenen untereinander herrscht.

Insgesamt konnten wir durch den Besuch im JVA- Museum viele Eindrücke über den Gefängnisalltag und die Menschen, die dort aufeinandertreffen, mitnehmen.

Gerade die unerwarteten Informationen über die Herstellung von Waffen in den Hafträumen und die Regeln zur Nutzung von Besucherhafträumen für Ehepartner, machten die Exkursion besonders interessant und aufschlussreich.

Rieke Rühlow, Q1
für den Projektkurs Theuer/Juchems

Ausflug des Forensik-Projektkurses
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Cecilien-Gymnasium